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Aufmerksamkeit,
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Kommunikation
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Motivation
Unter diesem Seminartitel dürfen wir im November 2014 eine Woche mit Dr. Ute Blaschke-Berthold im Hotel Wolf in Oberammergau verbringen.
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Dr.rer.nat. Ute Blaschke-Berthold ist Dipl. Biologin, Trainerin und Verhaltenstherapeutin.
Gemeinsam mit Dieter Degen leitet sie die Hundeschule CumCane.
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Tag 1
Nach einem ersten kurzen Kennenlernen, erklärt uns Ute den Zusammenhang von willkürlichem / unwillkürlichem Verhalten und Emotion.
In der Praxis wird alles darauf ausgelegt, dass es dem Hund gut geht. Auslöser sollen nicht mehr zum Stressor für ihn werden, wir bieten ihm daher Copingstrategien- also Bewältigungsstrategien- an, auf die er in selben Situationen immer wieder zurückgreifen kann.
Es erfolgt noch die Einteilung in kleine Gruppen.
Die Einheit am Nachmittag beginnt für Demani und mich mit einer plötzlichen Hundebegegnug um die Ecke- mein 45 kg Baby hat sich los- und mich dabei zu Boden gerissen. Schmerzen, Ärger und Tränen
auf meiner Seite waren die Folge.
Zum Glück wirken kurz darauf die Co Trainerinnen Conny und Cathy sehr beruhigend auf mich und Demani ein.
In der Halle wird mir Cathy zur Seite gestellt, die den Hund und mich beobachtet und in wirklich einfühlsamer Art und Weise Übungen, den richtigen Umgang und Zeitpunkt der Bestätigung
erklärt.
Cathy Chapados ist selbst zweifache Ridgeback "Mama" und arbeitet ehrenamtlich für Rhodesian Ridgeback in Not e.v. in der Nothundevermittlung.
Zunächst läuft jeder Teilnehmer mit seinem Hund/seinen Hunden durch die Halle. Demani hat sofort auf den Arbeitsmodus umgeschalten und ist ohne Pöbeleien gegen andere Hunde durchgelaufen.
Wieder auf dem Platz sollte Demani sich die anderen Hunde ansehen um von mir für sein Verhalten bestätigt zu werden.
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Tag 2
Diesmal steht Praxis auf dem Stundenplan. Demanis Einheiten finden nun nicht mehr in der Halle statt. Er verhält sich sehr angepasst dort. Stattdessen trainieren wir das Ruhesignal auf seiner Decke im Vorraum und lassen ihn dazwischen immer wieder mal einen Blick in die Halle werfen. Die positive Bestätigung erfolgt durch die Entfernung vom Auslöser (den Hunden in der Halle). Auch vor der Halle ging das Training weiter. Wir trainieren ein Alternativsignal (Klick- gesprochen, nicht vom Klicker) und ein Umlenksignal (back) auf. Das gesprochene "Klick" ist für Demani weniger aufputschend als der Klicker.
Abends war Demani müde, entspannt und kuschelbedürftig.
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Tag 3
Am Vormittag erwartet uns in ganz kleiner Gruppe wieder Ute mit einem Theorieblock über Verhaltensveränderung, wobei ein sehr wichtiges Thema die Impulskontrolle ist. Ein Zuviel davon frustriert den Hund und kann zu Aggression im Alltag führen. Ich sehe einen großen Zusammenhang mit Demanis Verhalten. Er ist angespannt und will mir immer gefallen, versucht alles richtig zu machen. Aber kommt der Stressauslöser "fremder Hund" ist das einfach zuviel.
In der Praxiseinheit habe ich tatsächlich große Fortschritte bei meinem lieben Begleiter gemerkt. Das Ruhesignal funktioniert schon recht gut, er erkennt die Decke schon als Pausensignal. Zudem haben wir mit isometrischen Übungen zur Entspannung begonnen. Durch leichten Druck z.B. auf die Schulter von Demani, erfolgt ein Gegendruck von ihm und führt so durch Anspannung zur Entspannung.
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Tag 4
Cathy holt uns wie immer vom Appartement ab, damit wir keine unerwünschten Zwischenfälle haben. Wir trainieren nur kurz im Vorraum der Halle das Ruhesignal und das "Hunde gucken" in die Halle rein. Danach dürfen wir im strahlenden Sonnenschein unsere Übungen machen.
Der "Handtouch", das Umlenksignal, die Leckerlisuche und ganz neu die "Zurücksuche". Dabei lasse ich einen Gegenstand (Bringsel/Felldummy) im Gehen fallen und bei Sichtung eines Auslösers wird Demani durch das Kommando "Such verloren" belohnt. Auch die IB, die intermediäre Brücke wird noch aufgebaut. Ein Signal (GO GO GO) soll Demani helfen "auf dem Weg zu bleiben". Damit wird er auf der Suche nicht allein gelassen, oder er kann z.B. den Handtouch länger ausführen. Ein tolles Instrument um z.B. auch das Halten von Gegenständen aufzutrainieren.
Am Nachmittag haben wir alle erlernten Dinge wiederholt. Demani war sehr abgelenkt und auch meine Fehler wurden mehr. Nach so vielen Trainingseinheiten kommt einmal ein Durchhänger. Die Nachbarskatze als Draufgabe hätten wir nicht mehr gebraucht...
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Tag 5
Auch der letzte Kurstag soll noch Neues bringen und verlangt noch mal die ganze Aufmerksamkeit von Hundeführer und Hund.
Am Vormittag referiert Ute über Markersignale als unsere Arbeitsgrundlage. Wichtig dabei ist, dass nach dem Signal immer Gutes folgt. Markersignale sollen überraschend, in verschiedenen Situationen und immer erfolgen. Am Besten werden diese Signale "aufgewärmt", z.B. vor dem Auto beim Aussteigen, vorm Haus beim Gassigehen usw. Entscheidend für den Vertrauensaufbau ist, dass NIEMALS was unangenehmes folgen darf, NIEMALS an der Leine gezogen werden darf, und das Markersignal selbst NIEMALS unfreundlich ausgesprochen werden darf.
Dann kann mit dem MS willkürliches Verhalten markiert, Stimmung positiv beeinflusst (durch eine kurze Ausschüttung vom Hormon DOPAMIN), die Wichtigkeit des Menschen betont und eine Kooperation eingegangen werden.
Danach wurde noch über die intermediäre Brücke gesprochen und der Geschirrgriff vorgestellt, den wir am Nachmittag noch eingeübt haben.
Demani war leider sehr unkonzentriert, so habe ich einfach noch einige Aufgaben besprochen, die ich zu Hause weiter einüben werde.
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An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders herzlich bei Dr. Ute Blaschke-Berthold und Cathy Chapados für die tolle, aufschlussreiche Woche (oder wie Ute es ausdrücken würde:
"Türen-öffnende-Woche") und die einfühlsame Art des Trainings bedanken!
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